Technisches Hilfswerk Kulmbach mit einem bewegten Einsatzjahr

THW-Jahresabschlussfeier: Udo Wende und Jennifer Baumüller ausgezeichnet.

Bevor Ortsbeauftragter Norbert Groß seinem Jahresbericht vortrug, gedachte die THW-Familie ihren treuen Kameraden Robert Schuster, der am 19. März im Alter von nur 47 Jahren den Kampf um seine schwere Krankheit verlor. Robert Schuster war bis 2004  als Gruppenführer und bis zuletzt als Fachberater eingesetzt.

 

„Zusammenhalt, Kameradschaft und eine eingeschworene Gemeinschaft das ist das Erfolgsrezept für die Leistungsfähigkeit der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer im THW-Ortsverband Kulmbach“, so Groß. Rund 75 aktive Helferinnen und Helfer sowie 25 THW-Jugendliche leisteten in diesem Jahr bisher rund 23.000 Dienst- und Einsatzstunden und wieder einmal mehr hervorragende Arbeit.

 

Zu rund 110 Einsätzen wurden 2015 die Kulmbacher THW–Einsatzkräfte gerufen. Ein großer Teil des Einsatzgeschehens erstreckte sich auf die A9 und A70 wobei auch einige LKW-Unfälle außerhalb des eigentlichen Zuständigkeitsbereiches abzuarbeiten waren. Ortsbeauftragter Groß erinnerte an die großen Brandeinsätze am Kindergarten in Kulmbach-Weiher und den Scheunenbrand in Bayreuth. Hier unterstützten die Kulmbacher THW-Helfer die Feuerwehren und die THW-Kameraden aus Bayreuth mit schwerem Bergungsräumgerät und Atemschutz. THW-Ortsbeauftragter Norbert Groß dankte den Helferinnen und Helfern für ihr Engagement, die ohne viel Aufhebens ihren Dienst leisten. Ebenso ging sein Dank auch in diesem Jahr an alle Organisationen, Behörden und Kommunen mit ihren Verantwortlichen für die gute Zusammenarbeit. „Ganz gleich ob es die Feuerwehr, die Polizei, die Leitstelle, das BRK mit allen Gruppierungen, die DLRG oder die Malteser sind, es macht richtig Spaß mit Euch zusammen zu arbeiten und Euer Partner in der örtlichen Gefahrenabwehr zu sein“, so der THW-Ortsbeauftragte..

 

„Wir haben wahrscheinlich in den nächsten Jahren organisatorische Veränderungen im THW mit dem sogenannten Rahmenkonzept zu erwarten“, so Groß. „Unsere Ziele sind dabei ganz klar: Weniger zu haben geht gar nicht, die Fachgruppe Räumen soll mit dem Radlader-Nachfolger ausgerüstet werden und eine zusätzliche Fachgruppe gehört nach Kulmbach. Das ist keine Utopie, denn die Helferzahlen belegen dieses klar“, erklärte Groß.

 

Das Einsatzgeschehen ist das Salz in der Suppe von Einsatzkräften. Damit es aber im Einsatzfall klappt, muss regelmäßig und zielorientiert ausgebildet werden. Nicht nur an den THW-Bundesschulen müssen sich die Einsatzkräfte qualifizieren, sondern auch hier am Standort ist Weiterbildung unerlässlich. Dafür sorgen die verantwortlichen Führungskräfte unter Zugführer Matthias Goletz. Ausbildungshöhepunkt war in diesem Jahr die Einsatzübung an der Bahnstrecke bei Untersteinach sowie die erfolgreich durchgeführte Übungssprengung der fünf Sprengberechtigten  des THW-Kulmbachs. Ausbildung, Weiterbildung und Üben war bei den Atemschutzgeräteträgern genauso gefordert wie bei den Kraftfahrern, Funkern, Stegbauern und im Bereich der Deichverteidigung.

 

Die Grundausbildung ist für die neuen Einsatzkräfte ein Muss. An der diesjährigen Abschlussprüfung in Pegnitz nahmen Jacqueline Baumüller, Hannes Valentin, Andreas Weiß, Benjamin Boßert und Florian Vodisek mit Erfolg teil. Ortsbeauftragter Norbert Groß beglückwünschte  die neuen Fachhelfer zur ihrer großartigen Leistung.

 

Die Flüchtlingshilfe ist die bisher größte Herausforderung für das THW. An 3000 Einsatzorten waren rund 14000 THW-Einsatzkräfte eingesetzt, mit einer ehrenamtlichen Meisterleistung. Mit Ronald Baumüller, Christian Reinlein, Florian Schneider und Gerhard Theuer waren auch vier Kulmbacher THW-Helfer in den Wartungszentren Feldkirchen und Erding im Einsatz. In den meistens eine Woche andauernden Einsätzen wurden dabei 300 Stunden abgeleistet. Alle übertragenen Aufgaben wurden trotz der nicht immer reibungslosen Abläufe mit großen Engagement erledigt. Auch alle weiteren Anforderungen wurden von der Ortsverbandsführung ernsthaft geprüft und entsprechend zurückgemeldet. Norbert Groß dankte allen eingesetzten Helfern seitens des THW–Kulmbach, der Geschäftsstelle Hof und dem Landesverband Bayern für ihr sehr persönliches Engagement.

 

Aus Sicht des THW-Ortsbeauftragten brachte der Aufwand für die Flüchtlinge mit den großen Herausforderungen für das THW zusätzliche Haushaltsmittel in Höhe von 36 Mio. jährlich. Auch werden über 200 hauptamtliche Stellen besetzt zur spürbaren Entlastung der Ehrenamtlichen, wie zum Beispiel bei den Sachkundigen- und Geräteprüfungen in den Ortsverbänden.

 

Für die Fachgruppe Sprengen fehlt im Kulmbacher Fuhrpark noch ein Mannschafts-Transport-Wagen (MTW). Anfang 2015 konnte die große Lücke im Zugtrupp geschlossen werden. Mit dem Ersatz für ein lange fehlendes Zugtrupp-Einsatzfahrzeuges (MTW ZTr) steht dem Ortsverband jetzt ein gut ausgestatteter Führungsleitwagen zur Verfügung. Damit der Mehrzweck-Kraftwagen (MzKW) im Winter nicht im Freien steht und damit sofort einsatzbereit ist, wurde von den Helfern eine provisorische Zelthalle auf dem Garagenhof errichtet. In Bezug auf die Garage muss die aktuelle Lage neu beurteilt werden. Auch das einmalige Lichtfmastfahrzeug konnte mit finanzieller Hilfe des Landkreises Kulmbach und der THW-Helfervereinigung so hergerichtet werden, das es trotz seines Alters noch lange Jahre sehr gute Dienste leisten wird. „Großer Dank hier an den Landkreis Kulmbach für die Unterstützung, wir kommen auch allen Organisationen gerne zu Hilfe. Wir brauchen diese Ausstattung auch zur Motivation unserer Helferinnen und Helfer, die nach wie vor ihren Dienst mit ungebremster Euphorie bei uns im THW verrichten“, so der Ortsbeauftragte.

 

Die Jugendarbeit hat im THW-Ortsverband Kulmbach einen sehr hohen Stellenwert. Großer Respekt gebührt den Nachwuchs für sein großes Engagement. Nachdem  die Junghelferinnen und Junghelfer wieder einmal den Bezirkswettkampf 2014 gewannen,   belegten sie beim bayerischen Landeswettkampf in Reinwarzhofen 2015 den zweiten Platz und wurden bayerischer Vizemeister. Norbert Groß beglückwünschte  die THW-Youngsters für die großartige Leistung und dankte  allen jugendlichen, ihren Betreuern und Ausbildern für ihren Einsatz. „Macht weiter so, denn ihr könnt nicht nur Wettkämpfe, ihr habt die Patenschaft zweier Brunnen im Stadtwald übernommen, macht Öffentlichkeitsarbeit und Werbung fürs THW und somit auch automatisch für den Nachwuchs“, Groß weiter in seinen Ausführungen.

 

Im THW können nach der neuen Richtlinie auch Kinder ab sechs Jahren aufgenommen werden. Das stellt die Verantwortlichen vor eine große Herausforderung. Groß merkt an: “Wir haben aktuell nicht die Betreuerinnen und Betreuer, die sich um diese Altersklasse kümmern können. Die ganz kleinen THW-Helfer werden ja regelmäßig betreut, an dieser Stelle mein Dank an Diana Wende und ihren Helferinnen, aber die Lücke von sechs bis zehn Jahren gilt es noch zu schließen. Hier wäre eine Nachfrage bei den Kindergärten vielleicht erfolgversprechend, Erzieherinnen für diese Arbeit im THW zu begeistern und den Lückenschluss sicher zu stellen“.

 

Die Ehrung verdienter Helferinnen und Helfer nahm Holger Bogdanski in Vertretung des THW Geschäftsführers Rüdiger Maetzig vor.

 

Helferzeichen in Gold für Jennifer Baumüller

Jennifer Baumüller ist am 14. August 1997 in das THW Kulmbach eingetreten. Bis zum 30.08.2002 war sie Junghelferin in der Jugendgruppe des Ortsverbandes. Nach erfolgreicher Grundausbildung wurde sie 2003 der 1. Bergungsgruppe des Technischen Zuges als Helferin zugeteilt. Von Januar 2009 bis Januar 2011 war sie als Jugendbetreuerin im THW Kulmbach aktiv und wechselte danach in die Verwaltung, in der sie bis heute als Verwaltungsbeauftragte einen hervorragenden Dienst leistet.

Während ihrer bisherigen Dienstzeit hat Jennifer Baumüller unter anderem die Lehrgänge Ausbildung zur Verwaltungsbeauftragten, Stabsarbeit LuK THW-Ortsverband sowie THWin für OV-Stab mit Erfolg besucht.

Jennifer Baumüller ist ein Organisationstalent, erledigt die ihr übertragenen Aufgaben steht engagiert und ist eine zuverlässige Ansprechpartnerin für alle Helferinnen und Helfer ihres Ortsverbandes. Für ihr überaus großes Engagement wurde Jennifer Baumüller vom THW-Präsidenten Albrecht Brömme mit dem Helferzeichen in Gold ausgezeichnet,

 

Helferzeichen in Gold mit Kranz für Udo Wende

Udo Wende trat am 19.09.1997 dem THW Kulmbach bei. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Grundausbildung, nahm er seinen Dienst als Kraftfahrer der 1. Bergungsgruppe im Technischen Zug auf. Im Jahr 2002 war Wende auch beim Jahrhunderthochwasser in Sachsen mit im Einsatz. Für seine aktive Tätigkeit wurde Udo Wende im November 2005 mit dem Helferzeichen in Gold ausgezeichnet. Nach erfolgter Ausbildung wurde er am 01.Mai 2006 zum Gruppenführer bestellt. Diese Funktion füllte es bis zum 30.04.2011 aus. Seitdem ist er als Fachhelfer in der Fachgruppe Räumen eingesetzt und als Bereichsausbilder sowie Fachberater (HVD) im Ortsverband aktiv.

Während seiner Dienstzeit im THW Kulmbach hat Udo Wende unter anderem eine Vielzahl von Lehrgängen besucht aber auch Ausbildungen abgeschlossen. Mit den Lehrgängen Schweißen und Thermisches Trennen im THW, Ausbildungslehre, Bereichsausbilder für Sprechfunk und Kraftfahrer, Ausbildungsbeauftragter, Zugführer, Ausbildungslehre, Bergungsräumgerätefahrer, Sachkunde allgemein, Ölwehrgeräte Technik und Führung, Führungssystem Fachteil Bergung, Basis Security in The Field II, Advanced Security in The Field ist er der Allrounder im Technischen Hilfswerk geworden.

Udo Wende ist außerdem auch überörtlich bei der THW-Jugend Bayern in verschiedenen Funktionen aktiv. In der THW-Jugend Oberfranken ist er seit mehreren Jahren der verantwortliche Bezirksjugendleiter. Für sein überaus großes Engagement wurde Udo Wende

Vom THW-Präsidenten Albrecht Brömme mit dem Helferzeichen in Gold mit Kranz ausgezeichnet.

    

In seinem Grußwort lobte Landrat Klaus-Peter Söllner unter anderem die vorbildliche Zusammenarbeit mit Polizei, Feuerwehren und den befreundeten Hilfsorganisationen und ist stolz auf sein Kulmbacher Model. „Das THW ist ein verlässlicher Partner im Landkreis Kulmbach“, so Söllner.

Dritter Bürgermeister Frank Wilzok überbrachte in Vertretung des Oberbürgermeisters Henry Schramm die Grüße der Stadt Kulmbach. In seinem Grußwort stellte er unter anderem die hervorragende Jugendarbeit im THW Kulmbach heraus. „Eine Garantie für den Fortbestand des Ortsverbandes“ so Frank Wilzok.

 

RoBa


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