Zwei vermutlich verletzte Wanderer werden an einem Steilhang in unmittelbarer Nähe eines Bahngleises bei Hummendorf Landkreis Kulmbach vermisst. So lautete das Übungsszenario bei einen Rettungseinsatz der ehrenamtlichen Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) am Donnerstagabend. Die Deutsche Bahn AG sperrte hierzu extra den Gleisabschnitt zwischen Untersteinach und Stadtsteinach.
Einsatz Schienenwagen
Der „Schienenwagen“, extra für Bahnunfälle konzipiert, ist ein besonderer THW-Bausatz aus Gerüstbauteilen. Um das Umfeld der Bahnstrecke weitreichend auszuleuchten, wurde dieser mit Scheinwerfern ausgerüstet. Nach dem Auffinden der Verletzten im unwegsamen Gelände, waren die umfangreichen Kenntnisse der THW-eigenen Sanitäter gefragt. Es galt eine Erstversorgung durchzuführen und die Verletzten für den Transport vorzubereiten. Der Abtransport der beiden Wanderer mittels Schienenwagen über das Bahngleis, hat sich ebenfalls als sehr effizient erwiesen.
Besondere Bergungsmethoden
Die Übungsleitung gab vor, dass der einzige Rückweg zur nahen Straße nur über eine acht Meter hohe Eisenbahnbrücke möglich sei. Hier musste von den Helfern mittels Steckleiter ein Mastkran auf der Brücke errichtet werden. Dabei handelte es sich um einen Ausleger, der über das Brückengeländer ragte. An diesem wiederum wurde ein Seilzug befestigt. Somit konnte der Verletzte liegend und schonend nach oben befördert werden.
Für den zweiten Verletzten ist die Variante der Rettung über eine „schiefe Ebene“ gewählt worden und diese ebenfalls aus Steckleiterteilen mit sehr flachen Winkel an der Böschung angelegt. Die Sicherung erfolgte durch zahlreiche Seile. Anschließend konnte der Verletzte problemlos im „Schleifkorb“ ein Bergungsgerät aus beständigem Aluminium, den Hang hinauf gezogen werden.
Ausgearbeitet wurde das Szenario von Zugführer Matthias Goletz und dem Gruppenführer der 1. Bergungsgruppe Andreas Hock.
„Die Übung diente für unsere Helferinnen und Helfer im THW-Kulmbach dazu, bestehende Kenntnisse zu festigen, bei Stresssituationen richtig zu handeln und den Teamgeist zu stärken“, erklärte Goletz. Es galt Führungsstrukturen einzuhalten und abzuprüfen. Sie war Grundlage um den Stand der Ausbildung festzustellen und die zukünftige Ausbildung entsprechend auszurichten.“
Unterstützung der Deutschen Bahn AG
Große Unterstützung leistete der zuständige Notfallmanager Klaus Herbst, der seitens der Deutschen Bahn AG alle erforderlichen Maßnahmen koordinierte.
Bergungsgruppen im THW
Bergungsgruppen im THW werden bundesweit von staatlicher Seite in jedem Ortsverband vorgehalten. Als vielseitigste Gruppe sind sie auf die Bewältigung eines möglichst breiten Aufgabenspektrums ausgerichtet. Materiell umfasst die Ausstattung ein umfangreiches Sortiment an Werkzeug und Geräten zur Rettung und Bergung, zur Bearbeitung von Holz, Metall und Stein als auch zur Sicherung von Personen an Einsatzstellen. Das Trennen unterschiedlichster Materialien, als auch Heben und Bewegen von Trümmerteilen gehören ebenfalls zur Ausbildung, wie auch Rettung von Personen aus Höhen und Tiefen in unterschiedlichsten Situationen.
Hier finden Sie das Video dazu:
https://www.youtube.com/watch?v=x7uQoChNObw&feature=youtu.be