Am 07.02.2012 wurde der diensthabende Fachberater des THW Kulmbach, Udo Wende, nach Bad Berneck an die Ölschnitz gerufen. Hier hatte sich aufgrund der tiefen Minustemperaturen der vergangenen Tage eine bis zu einem Meter dicke Eisschicht am Wehr gebildet. Problematisch an dieser Situation war, dass das Wasser bereits über die Ufer trat. Auch die über den Bach führenden Brücken waren durch den hohen Wasserstand akut gefährdet.
Zusammen mit einem der fünf Sprengberechtigten des THW Kulmbach, Andreas Hager-Wollmann, wurden alle Einsatzoptionen abgewogen und sich danach für einen Sprengeinsatz entschieden. Dies hatte zur Folge, dass der THW Ortsverband Kulmbach inkl. seiner Fachgruppe Sprengen mit sechs Fahrzeugen und 15 Helfern, darunter drei Sprengberechtigte, um ca. 17:00 Uhr an der Ölschnitz anrückte. Ebenso war der THW Ortsverband Bayreuth mit zehn Helfern an diesem Einsatz beteiligt. Die Kulmbacher übernahmen alles rund um die Sprengung, der THW Ortsverband Bayreuth sorgte für das Ausleuchten und Absperren der Einsatzstelle.
Sprengen eine Frage der Geduld
Unter der Leitung des für diesen Einsatz verantwortlichen Sprengberechtigten, Andreas Hager-Wollmann, wurde zuerst eine sogenannte "Probesprengung" vorbereitet. Diese "Probesprengung" ist erforderlich, um die genaue Sprengstoffmenge für die Hauptsprengung festlegen zu können. Hier wird der vorher berechnete Wirkungsgrad der Ladung überprüft. Die eigentliche Sprengung erfolgte dann eine gute Stunde später. Rund 2,5 kg Sprengstoff lösten auf einen Schlag die Eismengen in der Staustufe vom Wehr. Binnen kürzester Zeit senkte sich dadurch der Wasserspiegel deutlich ab.
"Eine Sprengung ist einfach eine Frage der Geduld und muss gut vorbereitet sein. Viele denken - hinfahren, Sprengstoff rein und Knöpfchen drücken, fertig ! - , aber so einfach ist das nicht. Unter höchster Beachtung der Sicherheitsvorschriften muss gut überlegt sein wie man vorgeht. Deswegen werden Spezialisten beim THW auch langwierig ausgebildet.", so der Sprengberechtigte. Auch die weiträumigen Absperrmaßnahmen bei einer Sprengung führen mitunter zu längeren Wartezeiten - was oft unterschätzt wird.
Der Einsatz war, nach Überprüfung des Sprengergebnisses, um ca. 22:00 Uhr beendet. Am Einsatz waren ebenso die örtliche Feuerwehr Bad Berneck sowie die BRK Bereitschaft Bad Berneck beteiligt.